Archiv - Archiv 2023
Klare Sachen - Wasser und Schnaps
Besichtigung der Felsenquelle in Haan und Führung durch das Wilhelm-Fabry-Museum mit der historischen Kornbrennerei in Hilden sowie ein unerwarteter Abschluss.
Teil 1: Besichtigung der Felsenquelle in Haan
Nachdem die Jonges bereits 2020 die Ratinger Wasserwerke besucht hatten und daher wissen, wie das „jute Ratinger Wasser“ aufbereitet wird und anschließend in die Wohnungen der Einwohner gelangt, um dort als Kraneberger aus dem Wasserhahn zu fließen, wollten die Jonges mit Partnerinnen nun auch wissen, wie Wasser in Flaschen abgefüllt wird.
Deshalb ging es bei dieser Tour zuerst nach Haan zum Firmensitz der „Haaner Felsenquelle“ und „Bergische Waldquelle“, wo wir vom ehemaligen Werksleiter Herrn Sievert im neuen Abfüllbetrieb begrüßt und in die große Lagerhalle geführt wurden. Dort durften wir an Hand der vielen gestapelten Getränkekästen auch gleich erkennen, dass aus den geförderten Wässern nicht nur Mineralwässer, sondern auch ein breites Sortiment an Erfrischungsgetränken produziert und abgefüllt wird. Wir erfuhren, dass es in Haan sogar zwei Abfüllbetriebe der Firma mit eigenen Quellen gibt, die ca. 700 m auseinander liegen, unterschiedlichen Bohrtiefen haben und das geförderte Wasser auch unterschiedlichen Wasserhärten aufweisen. Die entfernt liegende Quelle mit einer Tiefe von 146 m ist die ursprüngliche, seit über 100 Jahre bestehend und die eigentliche „Haaner Felsenquelle“. Am neuen Firmensitz wurde unter anderem die heutige "Bergische Waldquelle" mit einer Tiefe von 100 m gebohrt, wobei wir nach einem kurzen Ausflug nach draußen aber neben einem Brunnen standen, aus dem aus 350 m Tiefe das Wasser für "Trinkaktiv Quelle" gefördert wird.
Anschließend ging es weiter in die Produktionshalle, in der alle Teilnehmer staunend zuerst die Herstellung der PET-Flaschen beobachten können, die in rasanter Geschwindigkeit aus einem angelieferten Vorformling nach der Erwärmung zur endgültigen Größe aufgeblasen werden (Blasformverfahren), um anschließend über Hängeschienen zur Abfüllanlage weiter gefördert zu werden, wo wir den weiteren Prozessablauf beobachten durften. Auch hier läuft alles vollautomatisiert, wobei neben den PET-Flaschen auf separaten Bändern auch Glasflaschen nach dem Reinigen befüllt, verschlossen und etikettiert werden.
Für die Mittagspause ging es zum naheliegenden Restaurant Königshöhe, in dem sich die Teilnehmer an einem reichhaltigen Buffet für die noch folgende Tour stärken konnte.
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Teil 2: Führung durch das Wilhelm-Fabry-Museum mit der historischen Kornbrennerei in Hilden
Benannt ist das Museum nach Wilhelm Fabry, dem berühmtesten Hildener. Er war der größte deutsche Wundarzt seiner Zeit und gilt als der Begründer der wissenschaftlichen Chirurgie. Das Museum teilt sich in zwei Abschnitte auf: Zum einen das Ausstellungsgebäude, in dem regelmäßig Wechselausstellungen zu den Themen Kunst und Medizin stattfinden, zum anderen der Gebäudekomplex der ehemaligen „Bergische Dampfkornbranntwein-Brennerei Vogelsang“, das inzwischen denkmalgeschützte Industriemuseum.
Hier wurden wir von der Museumsleiterin Frau Adam begrüßt, die uns durch Ausstellung und Kornbrennerei führte.
Diese startete dann sogleich in der Ausstellung mit dem Thema „Festgehalten. Kunst als Wegweiser im Dunkel der Psyche“, die sich aus zwei Abschnitten zusammensetzt. Zuerst konnten wir die Holzarbeiten des an Morbus Alzheimer erkrankten und inzwischen verstorbenen Arztes Matthias Kube bestaunen, die weitestgehend aus bei Spaziergängen gefundenen und dann teilweise bearbeiteten Wurzeln bestehen, wogegen der zweite Teil sich mit dem Medium Fotografie des ehemaligen drogenabhängigen Tino Zimmermann beschäftigt, der es damit schaffte, sich aus seiner Sucht und einer psychischen Erkrankung zu befreien.
Dann aber ging es in die Fabrikationshallen der ehemaligen Dampfkornbrennerei (1876 gegründet), die bis 1979 hier den „Vogelsangs Korn” und auf der Grundlage von Kornfeinbrand auch Kräuterschnaps (“Piepmatz” u. a.) und Liköre herstellte.
Der Rundgang startete bei den beiden Dampfkesseln, die unter anderem den Dampf für die im Nebenraum stehende Dampfmaschine lieferte, mit deren Hilfe die Transmissionsanlage für Sackaufzug, Kornreinigungsanlage, Schrotmühle, Rührwerk im Maischbottich und Süßmaischpumpe betrieben werden konnten. Über steile Treppen ging es weiter durchs Haus, wobei uns der Produktionsprozess der Alkoholherstellung auch dank der extra eingeschalteten Maschinen gut nachvollziehbar erklärt wurde.
Dann folgte der für die Alkoholherstellung wichtigste Abschnitt „Gärung und Destillation“ mit dem Maischbottich, in dem der zuvor gemahlene Schrot mit Hilfe von Wärme und Hefe die Maische produziert wurde, aus der dann in den nachfolgenden Destillierapparaten bei der Trennung (Rektifikation) der hochprozentige Feinbrand und der Rücklauf entsteht. Bei diesem Prozess wurde durch zollamtliche Verplombungen sichergestellt, dass dem Staat kein Tropfen der später abzuführenden Alkoholsteuer entgeht. Dieser Prozess wurde vor Ort sehr anschaulich von unserem mitfahrenden Jong G. Falkenstein erklärt, der während seiner Dienstzeit beim Zoll auch die Plomben der damals noch produzierenden Kornbrennerei kontrollieren musste.
Nach der Trennung floss der hochprozentige Feinbrand durch Rohre zum ebenfalls verplombten Sammeltank im Keller, wo der Feinbrand mit enthärtetem Wasser auf Trinkstärke verschnitten wurde. Anschließend folgte noch die Zwischenlagerung in den verschiedenen hölzernen Lagerfässern und letztlich auch das Abfüllen in Flaschen.
Nach dem Ende des Rundgangs konnten alle Teilnehmer bestätigen, dass es eine sehr informative Führung durch die Ausstellungen wie auch durch die ehemalige Kornbrennerei gewesen war, wobei jeder Teilnehmer zum Abschied noch ein kleines Fläschchen vom Bergischen Korn „Alter Hildener“ erhielt, der aber jetzt aus einer Kornbrennerei in Haan stammt. Auch hier bedankte sich der Reisebaas die tolle, abwechslungsreiche und sehr informative Führung.
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Teil 3: Besuch in der Kreisverwaltung Mettmann
Ursprünglich stand dieser Teil der Fahrt gar nicht im Programm, sondern hatte sich erst im laufe des Jahrs ergeben: Die Kreisverwaltung hatte für einen Besuch mit Empfang beim Landrat inklusive Kaffee und Kuchen geworben, wenn man an einem Tag eine Kreisrundfahrt mit Besuchen von mindestens zwei Orten des Kreises gemacht hat. Da dies auf unsere Fahrt zutraf, nahm der Reisebaas Kontakt zur Kreisverwaltung auf – und es funktionierte.
Bei Kaffee und Kuchen begrüßte uns Landrat Thomas Hendele und erläuterte die Geschichte der Entstehung des Kreises, die wohl den meisten Anwesenden so kaum bekannt war, da dessen Ursprung bereits auf das Jahr 1816 zurückgeht, aber dann anschließend mehrfach neu gegliedert und umbenannt wurde. Vermutlich konnten sich aber alle an das Jahr 1975 erinnern, als der Kreis Mettmann schließlich den heutigen Namen erhielt, Ratingen vom Kreis Düsseldorf nach Mettmann eingegliedert wurde und damit auch das Autokennzeichen „ME“ erhielt.
Anschließend erklärte Herr Hendele noch die Arbeit der Kreisverwaltung und auch seine Tätigkeit als Landrat, bevor er die diversen Fragen der Jonges beantwortete und zum Schluss kräftigen Applaus aller Teilnehmer dafür erhielt. Zum Dank für die Einladung und für den Vortrag erhielt Herr Hendele vom Reisebaas auch noch ein Fläschchen „Alter Hildener“ Korn, den er gerne annahm, da er selber aus Hilden stammt.
Dann ging es aber tatsächlich nach Ratingen zurück und für manche fand der Abend dann noch einen geselligen Ausklang im Ratinger Brauhaus.
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