Archiv - 2023
Entdeckungsfahrt durch Velbert
mit Museumsbesuchen und Führung durch den Mariendom
Velbert liegt gar nicht weit weg von Ratingen. Aber es liegt auf einem Berg und entweder besucht man Wuppertal oder Essen, aber nicht Velbert. Und doch ist Velbert eine Reise wert. Man muss sich nur entscheiden, ob man nach Velbert-Mitte fährt, nach Langenberg oder nach Neviges möchte. Die Ratinger Jonges konnten sich nicht entscheiden und fuhren alle drei Ortsteile auf ihrem Ausflug an.
In Velbert-Mitte ging es ins Schlüssel- und Beschlägemuseum, in dem in eindrücklicher Weise die Entwicklung unseres meist genutzten Sicherheitssystems von den Anfängen in Ägypten und Mesopotamien über die einfachen Bartschlüssel der Römer zu den modernen Sicherheitsschlüsseln unserer Häuser demonstriert wurde. Herausfordernd ist, dass jeder sich an diesen Schlüsseln versuchen kann, und es zum Beispiel darum geht, eine Schatztruhe mit versteckten Schlüssellöchern zu finden. Der Ausgang des Museums öffnet sich aber dank neuster Bewegungsmelder von selbst. Nach dem Besuch begann dann auch unsere Rundfahrt, geführt durch Herrn Bolz, der uns unterwegs mit vielen Informationen über Velbert und die eingemeindeten Vororte versorgte.
In Langenberg ist eine tolle Altstadt mit schieferbedeckten Häusern zu entdecken, die am steilen Hang gebaut sind und im Schatten eines recht monumentalen Bürgerhauses aus den Anfängen des vorigen Jahrhunderts liegen. Leider war eine Besichtigung im Inneren des Bürgerhauses nicht geplant, wohl aber wohl aber die eines kleinen angeschlossenen KunstMuseums. In diesem konnten bemalte oder behauene 30 Jahre alte Kalksteine in 400 Bretterkisten bestaunt werden. Vor 30 Jahren nämlich kam ein angesehener Künstler Langenbergs (Norbert Bauer) auf die Idee, in alle Welt drei Grundsteine in einer Kiste zu verschicken und Künstler zu bitten, diese zu bearbeiten oder zu bemalen. Was daraus geworden ist, kann im „Grundsteinkisten“ bestaunt werden. Man kann diese Vielfalt von Kunstwerken, alle im Format von drei Steinen kaum fassen. Und wenn man diese Vielfalt von einer begeisterten Führung in Gelb (Fr. Schlotterbeck) erklärt bekommt, färbt die Begeisterung auf alle ab.
Das Ende der Tour führte natürlich in den riesigen Mariendom von Neviges. Man muss diesen Betondom nicht mögen, aber beeindruckend ist er allemal, und das war wohl auch die Intention beim Bau. Die durch den Fund eines Marienbildes im A5 Format ausgelösten Pilgerströme mussten vor 50 Jahren kanalisiert werden. Der Dom bot den Tausenden ein Dach über dem Kopf an, dass auch heute noch rege genutzt wird. 7500 m3 Beton werden nicht so schnell verrotten. Unter sachkundiger Führung durch Herrn Tilling lernten die Jonges und die sie begleitenden Frauen die geheimsten Ecken und Fenster des Baus kennen. Der Eindruck wird haften bleiben, selbst wenn einiges beim abschließenden Bierchen im Brauhaus Ratingen verschüttet worden sein sollte.
Dr. Edgar Dullni
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