Archiv - Archiv 2022
Führung durch den Landschaftspark Duisburg-Nord
Jonges im Glück: Nicht nur, dass es mit den Veranstaltungen wieder losgeht, auch das Wetter ist nahezu optimal, als die Jonges bei ihrer Tour zum Landschaftspark Duisburg-Nord im Sonnenschein über das Gelände des ehemaligen Hüttenwerks der August Thyssen AG laufen.
Aufgeteilt in drei Gruppen ging es auf verschiedenen Wegen durch das Werk, bei Zwischenstopps erzählten die Führer informative Hintergründe über die Geschichte des Hüttenwerks (gegründet 1901 von den damaligen „Rheinische Stahlwerke zu Meiderich bei Ruhrort“, später eine Tochter der Thyssen-Gruppe) und die hier stattgefundenen Produktionsabläufe: Wie aus dem per Schiff und Bahn angelieferten Roherz mit Hilfe der damals noch im Ruhrgebiet geförderten Kohle (die aber erst noch in der Nähe befindlichen Kokerei zu Koks verarbeitet werden musste) schließlich das Eisen in letztlich fünf Hochöfen produziert wurde. Von denen stehen heute noch drei, nachdem die Öfen 3 und 4 bereits 1968 bzw. 1970 abgerissen worden waren. Den verbleibenden drei Hochöfen blieb zwar dieses Schicksal erspart, 1982 wurden aber auch die Hochöfen 1 und 2 stillgelegt und 1985 der letzte. Die Stahlproduktion wurde ins benachbarte modernere Hüttenwerk der August Thyssen AG in Duisburg-Hamborn verlagert.
Das alte Gelände mit allen Gebäuden samt der verbliebenen drei Hochöfen machte eine andere Karriere: Es wurde in die Planung für Internationale Bauausstellung „Emscher Park“ integriert und so der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, weshalb man es jetzt als Teil der Europäischen Route der Industriekultur besichtigen kann. Berühmt ist die Anlage auch bei den Alpinisten, denn der Deutsche Alpenverein hat in einem Teil der Erzbunkeranlage einen alpinen Klettergarten mit diversen Schwierigkeitsgraden errichtet. Auch Taucher kommen hier auf ihre Kosten. Sie können im ehemaligen, nun mit Wasser gefüllten Gasometer trainieren, was auch regelmäßig von der Polizei und der Feuerwehr gemacht würde.
Mutige und fitte Teilnehmer unserer Fahrt hatten dafür zum Abschluss der Führung noch die Möglichkeit über 252 Treppen auf die oberste Bühne am Hochofen 5 zu steigen, um mit beginnender Dämmerung und mit der sinkenden Sonne am Horizont aus 70 Meter Höhe weit über Duisburg hinwegzusehen.
Der Rundgang hatte auf jeden Fall hungrig gemacht, der anschließend im benachbarten Restaurant „Hauptschalthaus“ zur Zufriedenheit aller lecker gestillt wurde.
Nicht umsonst hatte der Reisebaas der Jonges diese späte Stunde für den Ausflug gewählt, denn mit Einbruch der Dunkelheit wurden die verschiedenen Gewerke im Hüttenwerk farbenprächtig illuminiert. Ein Großteil der Teilnehmer nutzte die Zeit bis zur Abfahrt zu einem privaten Rundgang, wobei besonders die grüne Beleuchtung des „Krokodiles“ (ein ehemaliger Verladekran) ein Highlight war, das entsprechend intensiv fotografiert wurde.
Übereinstimmendes Fazit aller: eine wirklich lohnenswerte Tour.
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