Archiv - Archiv 2021
Besuch in der Gesenkschmiede Hendrichs und im Galileum Planetarium Solingen
Es war wohl der neuen 2G-Regel aus der Corona-Schutzverordnung geschuldet, dass kurz vor dem Besuch der Gesenkschmiede Hendrichs und des Planetariums in Solingen einige Absagen beim Reisebaas eintrudelten. Letztlich starteten 28 Jonges zu einer hoch interessanten und lehrreichen Tour, auf deren Hinfahrt alle die Steigungen und Serpentinen des Bergischen Landes kennen lernten (wobei das Herzogtum Berg namensgebend war und nicht die Topografie).
Im LVR-Industriemuseum Gesenkschmiede Hendrichs wurden die Besucher aus Ratingen in zwei Gruppen durch die ehemalige F. & W. Hendrichs Scherenschlägerei u. Gesenkschmiede geführt, in der von 1886 bis 1986 nur Scherenrohlinge geschmiedet wurden. Die Führer zeigten uns nicht nur alle Maschinen, die Fallhämmer, Pressen und Fräsmaschinen sowie die notwendigen Werkzeuge, sondern erklärten auch, wie das harte Arbeitsleben vor vielen Jahren hier ablief: Zwölf Stunden am Tag, sechs Tage die Woche, vom 12. Lebensjahr bis zur Rente mit 75 wurde hier damals die „Rohware“ für die Scheren hergestellt, die anschließend von anderen Handwerksbetrieben gehärtet, geschliffen und zu Scheren montiert wurden. So wurde die Firma mit der Zeit zu einer der größten Gesenkschmiede Solingens. Es wurde aber nicht nur erklärt, sondern auch vorgeführt, wie eintönig (zwölf Stunden lang immer die gleichen Handgriffe) oder laut (an den Fallhämmern) die Arbeiten hier abliefen. Aber nicht nur die Maschinen wurden gezeigt, auch der Umkleideraum mit den alten Spinden, der Waschraum mit der langen Reihe drehbarer Waschschüsseln und die offenen Toilettensitze wurden anschaulich erklärt. Die anschließende Freizeit bis zur Weiterfahrt nutzten einige Teilnehmern dann zu einer Shoppingtour im kleinen Verkaufsbereich.
Zum nächsten Ziel unseres Ausflugs waren es nur wenige Kilometer mit dem Bus und 200 Meter zu Fuß, bis wir das ungewöhnliche Gebäude des
Galileum Solingen erreichten. Es ist das einzige Planetarium, das in einem stillgelegten Kugelgasbehälter eingebaut wurde. Oben im Vorführsaal – dem eigentlichen Planetarium – erhielten wir eine kurze Einführung zum momentanen Standort der zurzeit bei klarer Sicht am Himmel sichtbaren Planeten Jupiter und Venus, die uns auch direkt mit Hilfe des Sternprojektors auf der Projektionskuppel angezeigt wurden. Anschließend wurde uns mit dem Film „Zeitreise - Vom Urknall zum Menschen“ gezeigt, woher wir kommen und was alles geschehen musste, bevor wir Menschen uns entwickeln konnten? Zur Veranschaulichung dieses gewaltigen zeitlichen Dimension wurde die 13,2 Milliarden Jahre alte Geschichte des Universums auf die Zeitspanne eines Jahres komprimiert: Vom Ursprung, dem “Urknall“, um 0 Uhr am 1. Januar bis zum heutigen Stand unseres Daseins, das auf dieser Zeitachse am 31. Dezember um 23:59 Uhr und 59 Sekunden liegt. Dabei erlebten wir, wie Milchstraße, Sonne und Erde entstanden oder wie sich das Leben entwickelte. Sternexplosionen und Einschläge von Kometen auf der Erde sind ebenso Teil der Geschichte wie Dinosaurier und andere Wesen der Urzeit. Gut anderthalb Stunden dauerte der sehr spannende Aufenthalt im „Galileum“, bevor es wieder zurück nach Ratingen ging, wo für manche der Ausflug erst im Ratinger Brauhaus endete.
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