Archiv - Archiv 2022
Viertagesfahrt nach Ostfriesland
Auch in diesem Jahr stand eine Tour in den Norden unseres Landes auf dem Programm. Nach Bremerhaven mit Helgoland im letzten Jahr führte uns die Fahrt diesmal nach Ostfriesland.
Wenn man normalerweise den Namen Papenburg erwähnt, fällt den Meisten sogleich der Name Meyer Werft ein. Das aber auch die Stadt mit ihren vielen Kanälen, Windmühlen und Klappbrücken, wie man sie eigentlich nur aus den Niederlanden kennt, einiges zu bieten hat, wissen wohl die wenigsten, konnte aber von den Teilnehmern der Fahrt bei einer Stadtbesichtigung staunend aufgenommen werden, wobei wir lernen durften, dass die Gründung der Stadt auf ein ehemaliges Moor (Feen genannt) in dem Gebiet basiert, weshalb die fast immer schnurrgerade verlaufenden Kanäle (Wieken) zur Entwässerung angelegt wurden.
Das natürlich aber auch eine Besichtigung der berühmten Werft auf dem Programm stand, versteht sich von selbst, wobei beim Rundgang durch die Hallen der schon weit fortgeschrittene Bau der ARIVA für die britische Reederei P&O Cruises für 6.600 Passagiere sowie die dagegen Mini wirkende SILVER NOVA der Silversea Cruises für nur 728 Passagiere bestaunt werden konnten.
Am nächsten Tag führte der erste Weg zur Seehundstation in Norddeich, der jedoch enttäuschend verlief, da die zugesagte Führung durch die Station mit der Fütterung der Tiere durch die Abwesenheit der Biologin nicht erfolgen konnte.
Anschließend ging es weiter zum Fischer- und Künstlerdorf Greetsiel. Nachdem zuerst jeder den Ort auf eigene Weise für sich entdecken konnte, ging es an Bord des Fahrgastschiffes Graf Edzard I., mit dem wir knapp 2 Stunden ab Hafen Greetsiel durch das Naturschutzgebiet Leyhörn zur Schleuse Leysiel und zurück kreuzten und dabei wieder für eine positive Stimmung bei den Teilnehmern sorgte. Und weil Seeluft bekanntlich hungrig macht, waren Kaffee bzw. Tee und Kuchen an Bord inklusiv.
Am dritten Tag der Tour bekamen wir bei einer Stadtführung in Aurich Ostfriesische Impressionen geboten. Bei dem Rundgang lernten wir, dass Aurich früher eine Residenz der ostfriesischen Fürsten war und daher ein Schloss besitzt, in dem jedoch Heute das Landgericht, das Amtsgericht und das Niedersächsische Landesamt für Bezüge und Versorgung untergebracht sind. Ein schönes Motiv bietet auch das alte Landschaftsgebäude, vor dem vier Wasserbecken mit dem Schriftzug "OLL HAVEN AUERK" aus massiven Steinbuchstaben die historische Form des verschütteten Hafenbeckens nachbilden und daran erinnern. Klar, dass wir auch die sehenswerte evangelisch-lutherischen Lambertikirche mit dem spätgotischen Altar aus den Jahren 1510 -1515 sowie der barocken Kanzel.
Danach erfolgte ein Abstecher an die Küste nach Neuharlingersiel. Herzstück des 300 Jahre alten Fischerdorfes ist der Hafen, den jeder bei einem individuellen Rundgang bei einer angenehmen Temperatur von 23 Grad die Mittagszeit genießen konnte, während zu Hause alle bei eigentlich hochsommerlichen Temperaturen von 34 °C schwitzten und litten. Und wenn man schon am Meer ist, dann gehören natürlich auch das Backfischbrötchen, Kibbelinge, Matjesbrötchen und auch Backfisch mit Pommes dazu, weshalb dann auch sogleich die Fischbude an Hafen gestürmt wurde.
Informationen über Radiowellen oder die Teezeremonie beschlossen den Ausflugstag, wozu es anschließend nach Norden ging. Dort besuchten wir in das kleine Museum „Norddeich Radio“, der Sender, den wohl noch die meisten Älteren von uns bestens kenne, weil früher von hier aus immer die Weihnachtsgrüße per Funk von der Station im Norder Ortsteil Norddeich aus zu jedem Schiff auf den Weltmeeren übermittelt wurden.
Zusätzlich wurde das ostfriesische Teemuseum besichtigt, in dem uns die perfekte Durchführung der hier immer noch traditionellen Teezeremonie erklärt und gezeigt wurde, wobei wir anschließend mit dem frisch zzbereiteten Tee selber üben durfen, die Sahne gegen die Uhrzeigerrichtung vorsichtig am Rand der Tasse einlaufen zu lassen, damit sich kleine Wölkchen auf der Teeoberfläche bilden, was gar nicht so einfach ist.
Am letzten Tag wurde auf der Rückfahrt am Schloss Evenburg in Leer der erste Stopp eingelegt, bei dem wir während einer Führung durch das Schloss einiges über die Geschichte der Anlage erfuhren.
Abschluss der Reise bildete nur wenige Kilometer weiter dann ein individueller Rundgang durch die historische Altstadt von Leer, wobei neben den Fassaden aus alten Zeiten besonders die sehr interessant gestaltete Gebäudefassade von Bünting Tee ins Auge fällt.
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