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Bittweg zu den 7 Fußfällen
Ein Bericht von Hans Müskens
Bei der Zahl 7 fallen einem die 7 Tage der Woche ein oder die 7 Hauptkirchen in Rom, die ein Pilger bei der Wallfahrt in die Heilige Stadt besuchen soll.
Das und noch mehr kann man beim Bittweg der 7 Fußfälle in Ratingen mit bedenken. Menschen in früheren Zeiten gingen den Weg, der rund um die Stadt führte, wenn sie ein besonderes Anliegen hatten, für das sie beten wollten: z. B. für ein krankes Familienmitglied oder den kranken Nachbarn. Die 7 Stationen gibt es noch heute, einige haben ihren Standort verändert, eine ist als Ersatz für eine verschwundene Station neu geschaffen worden.
Die Ratinger Jonges (14 an der Zahl) gingen dieser Tage zusammen mit Hans Müskens den alten Bitt- und Wallfahrtsweg. Es begann an St. Peter und Paul, wo ein altes Kreuz aus „Ratinger Blau“, der sogenannte „Ratinger Marmor“, steht, dass sich früher am Düsseldorfer Tor befand. Dann ging es eine weite Strecke durch die Stadt bis zur Rosenstraße. Hier wurde vor einigen Jahren eine neue Station aufgerichtet, gestaltet von der Künstlerin Lisa Lepper-Behl. Drei ehemalige große Fundamentsteine (ebenfalls aus „Ratinger Blau“) aus der Fabrik Cromford hat sie aufeinandergeschichtet, ein großes Kreuz in den Stein geschnitten und eine Jakobsmuschel. Von hier aus ging es zur Kreuzkapelle an der Kreuzstraße, dem sogenannten „Heiligenhäuschen“. Es wurde während des 30jährigen Krieges errichtet und eingeweiht als Sehnsuchtsort für den Frieden. An der Ecke Kreuzstraße/Mülheimer Straße steht seit Alters her das „steinerne Kreuz“, ein Wegekreuz, wo sich Straßen treffen. Über den Hauser Ring erreichte die Gruppe die Barbara Kapelle, auch eine Kapelle aus der Barockzeit und früher die Burgkapelle von Haus zum Haus. Am Hauser Ring/Ecke Lintorfer Straße befand sich früher eine weitere Station, die aber bei einem Verkehrsunfall Anfang des 20. Jahrhunderts zerstört wurde. Als Ersatz für diese Station gilt heute das alte Friedhofskreuz auf dem Ehrenfriedhof, dass die Gruppe als letzte Station erwanderte. Traurig waren die Teilnehmer, dass das wertvolle Kruzifix noch nicht wieder im Portikus angebracht wurde. Von der 7. Station konnte der „Pilgerführer“ nur ein Foto zeigen, weil der Zugang zum Kreuz im Garten des St. Marienkrankenhauses nicht immer möglich ist. Dieses Steinkreuz stand ursprünglich zwischen zwei alten Häusern auf der Hochstraße. Dann kam es in den Garten der Schwestern im alten St. Marienkrankenhaus, bis es beim Neubau des Hauses mit umzog und im jetzigen Garten seinen aktuellen Standort fand.
Alles in allem war es eine interessante Wanderung mit viel geschichtlichem Hintergrund und einem weiten Weg, wie einige Teilnehmer feststellten.
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