Archiv - Archiv 2012
Mundartabend
Jedes Jahr warten die Besucher sehnsüchtig auf den Mundartabend der Jonges, denn sie wissen, es wird wieder ein Feuerwerk an Dönekes geben, die sie so noch nicht gehört haben.
Ein rappelvoller Spiegelsaal präsentierte sich den Mundartfreunden. Aber nicht nur Jonges-Mitglieder waren unter den Zuhörern, sondern auch viele Gäste, unter anderem die 1. Vorsitzende der Ratinger We-iter e.V. Hildegard Pollheim. Das hatte einen ganz besonderen Grund. Friedel Bonn, der Leiter des Mundartkreises wurde als 5. Preisträger mit der Ehrennadel des Vereins ausgezeichnet. In der Laudatio von Hildegard Pollheim hieß es: „Du häss vüll dofür jedonn, dat de Ratinger Mundart nit ungerjeht und dofür danke mer dech“. Es soll eine Anerkennung für Deinen nimmermüden Einsatz für die Ratinger Mundart sein. Einen besseren Rahmen hätten die We-iter nicht wählen können.
Dann ging es los: Wie und woher der Mundartkreis die Geschichten auskramt und in Mundart erzählt bleibt ihr Geheimnis. Recherchieren, aufschreiben, lernen, übersetzen das erfordert viele Stunden akribischer Arbeit. Darum treffen sie sich jeden Monat einmal im Dicken Turm.
Ihr großes Anliegen, die Mundart zu hegen und zu pflegen und nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, gelang ihnen auch dieses Mal und es war ein Volltreffer.
Als Jürgen Bocksteegers die Geschichte über „Dat Pils vom Schumacher“, H.-J. Johann über „E jru-ed su-emerlisch Vohjnüje“, Friedl Bonn über „E Schlarersternsche wü-ed jebore“, Wilfried Link „Dat dicke Juste uut de Bröck“ oder Klemens Michels „Röwekruut on de Nikoluus“ erzählten, bogen sich die Zuschauer vor Lachen und dachten: Jott sei Dank dat et öch jewt.
Weitere Dönekes erzählten Christian Schneider, Raimund Pfeiffer und H.-J. Johann. Musikalisch begleitet wurden ihre Darbietungen durch „De Jongesmusikante“.
Wer der Mundart offen gegenübersteht, der wünscht dem Mundartkreis noch viele Ideen und Einfälle, um somit weitere Mundartabende als Zuhörer genießen zu können.
Friedel Bonn und seine Mitstreiter hatten zum Schluss den Wunsch, dass man nicht nur die Standardsprache erlernen sollte, sondern auch die Mundart, damit Ausdrucksform und Schönheit nicht verloren gehen. Im Brustton der Überzeugung, selbst Wolfgang Goethe sprach tiefstes Hessisch.